Ratgeber

Stromspeicher:
Überblick

Allgemeine Informationen

Stromspeicher werden oft zusätzlich zu einer Photovoltaik-Anlage angeboten und beworben. Der Gedanke ist ganz simpel: Der überschüssige Strom, den Ihre Anlage tagsüber produziert, wird gespeichert anstatt ihn ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Alle Vorteile, die ein Speicher mit sich bringt, wie sie genau funktionieren und was Sie vor einem Kauf alles beachten müssen, haben wir für Sie in unserem Ratgeber zusammengefasst.

Welche Vorteile hat ein Stromspeicher?

Die eigene Photovoltaik-Anlage um einen Stromspeicher zu ergänzen bringt diverse Vorteile mit sich. Sie erhöhen Ihren Autarkiegrad und machen sich damit unabhängig von den Energieversorgern, tun der Umwelt was Gutes, indem Sie CO2 einsparen und durch den erhöhten Eigenverbrauch sparen Sie langfristig auch noch richtig Geld.

Was das alles bedeutet und wie das alles möglich ist erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Sie werden autark

Autark zu sein, bedeutet sich von externen Energieversorgern unabhängig zu machen. Das kann aus verschiedenen Gründen sehr sinnvoll sein. Um diese zu veranschaulichen, werden oft die Begriffe „Autarkiegrad“ und „Eigenverbrauch“ verwendet.

Was ist der Autarkiegrad?

Dieser bezeichnet zu welchem Anteil der Strombedarf durch die eigene Photovoltaikanlage gedeckt wird. Werden im Jahr 1.000 kWh verbraucht und 500 kWh von der eigenen Anlage produziert, beträgt der Autarkiegrad 50%. Die anderen 50% werden auf herkömmlichem Weg vom Energieversorger bezogen. Eine größere Anlage oder ein verminderter Stromverbrauch können den Autarkiegrad steigern.

Was ist der Eigenverbrauch?

Der Eigenverbrauch bezieht sich auf die Menge an Strom, die von der eigenen Photovoltaik produziert und dann auch selbst genutzt wird. Die Sonne scheint nicht den ganzen Tag und der meiste Strom wird mittags produziert. Allerdings ist der Strombedarf dann sehr gering. Das Licht, der Fernseher und viele andere Stromfresser laufen erst abends, wenn alle wieder zu Hause sind. So wird der produzierte Strom in den Mittagsstunden nicht genutzt und stattdessen ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Abends – wenn der Bedarf hoch ist – steht nicht genug Strom zur Verfügung und die Lücke muss durch eingekauften Strom gefüllt werden.

Der Eigenverbrauch beschreibt wieviel des produzierten Stroms tatsächlich genutzt wird. Produziert die Photovoltaikanlage wieder 500 kWh im Jahr und es wurden 400 kWh ins Stromnetz eingespeist, wurden demnach nur 100 kWh tatsächlich genutzt. Der Eigenverbrauch läge dann nur bei einem Fünftel bzw. 20%. Der Eigenverbrauch kann ganz einfach durch einen Stromspeicher erhöht werden, der den Stromüberschuss am Mittag speichert und am Abend wieder bereitstellt.

Sie sparen Geld

Die Frage ist, ob sich die Investition in einen Stromspeicher auch wirtschaftlich lohnt. Um es kurz zu machen: Ja! Das kommt durch den höheren Eigenverbrauch. Denn der Strom vom eigenen Dach ist kostenlos und die Strompreise steigen immer weiter. Gleichzeitig schrumpft die Vergütung für die Einspeisung des eigenen Stroms ins öffentliche Stromnetz. Verkaufen Sie also Ihren ungenutzten Strom am Mittag, müssen Sie ihn bei erhöhtem Bedarf teurer vom Energieversorger wieder einkaufen. Mit jeder kWh, die sie selbst produzieren und verbrauchen, sparen Sie sich den Aufpreis für den teureren Strom des Energieversorgers. Je höher der Eigenverbrauch, desto mehr Geld sparen Sie.

Detaillierte Infos über die Wirtschaftlichkeit des Stromspeichers finden Sie hier.

Sie schützen das Klima

Die Kombination aus Photovoltaik und Stromspeicher genießt den Ruf besonders nachhaltig zu sein, da im Betrieb keine Emissionen klimaschädlicher Stoffe anfallen. Das Gegenargument, dass die Batterien einen großen CO2-Abdruck bei ihrer Produktion hinterlassen, kommt allerdings oft direkt danach.

Wieviel CO2 entsteht bei der Produktion eines Stromspeichers?

Laut aktueller Studien werden in der Produktion von Batterien 75 kg CO2 pro kWh Kapazität verursacht. Ein durchschnittlicher Stromspeicher mit einer 7 kWh-Batterie hat somit einen CO2-Fußabdruck von 525 kg.

Wieviel CO2 wird durch einen Stromspeicher eingespart?

Mit dem aktuellen Strommix in Deutschland, rechnet das Umweltbundesamt mit durchschnittlichen Emissionen von 420g CO2 pro kWh. Diese werden zu 100% eingespart, wenn der Strom vom eigenen Dach kommt, anstelle des öffentlichen Netzes. Wird der Eigenverbrauch durch einen Stromspeicher um 1.500 kWh pro Jahr erhöht, bedeutet das eine jährliche Ersparnis von 630 kg CO2.

Sind Stromspeicher also wirklich nachhaltig?

Die CO2-Emissionen aus der Produktion werden bereits im ersten Jahr wieder amortisiert. Ab diesem Zeitpunkt verbessert sich die CO2-Bilanz mit jedem weiteren Jahr. So können bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren insgesamt über 12t CO2 eingespart werden.

Fazit

Stromspeicher weisen zwar CO2-Emissionen in der Produktion auf, diese sind jedoch sehr gering im Vergleich zu der Ersparnis, die mit der Nutzung einhergehen.
Damit sind Stromspeicher nicht nur wirtschaftlich ein guter Deal, sondern auch für die Umwelt.

Technik erklärt

Stromspeicher sind „ganz normale“ Akkus, wie sie in Handys oder auch Elektroautos in unterschiedlichen Größen verbaut werden. Der Strom aus den Solaranlagen ist dabei wie das Ladekabel an der Steckdose, dass den Akku auflädt. Kommt vom Dach gerade kein Strom, springt der Stromspeicher ein und gibt den gespeicherten Strom frei, um das Haus mit Energie zu versorgen.

Außerdem verfügen Stromspeicher über einen eingebauten Wechselrichter, der den Strom von Gleichspannung in Wechselspannung umwandelt und den gleichzeitig das Laden und Entladen steuert.

Die Vorteile des Lithium-Ionen Akku

Ladetiefe

Die Akkus können fast ganz entladen werden, ohne dabei beschädigt zu werden.

Zyklen

Die Akkus können fast ganz entladen werden, ohne dabei beschädigt zu werden.

Wirkungsgrad

Lithium-Ionen-Akkus haben einen sehr hohen Wirkungsgrad. Das heißt es geht kaum Energie bei der Speicherung verloren.

Die richtige Speicherkapazität wählen

Die richtige Speicherkapazität ist entscheidend für den wirtschaftlichen Betrieb Ihrer Anlage. Daher sollten Sie sich im Klaren sein, wie groß Ihr Speicher ausfallen sollte. Die folgenden Fragen geben Ihnen ein Überblick, was es zu beachten gibt.

  1. Wie hoch ist Ihr Jahresstromverbrauch?
  2. Wie verteilt sich Ihr Stromverbrauch über den Tag?
  3. Wie groß ist Ihre Photovoltaik-Anlage?
  4. Wie ist Ihre Anlage ausgerichtet?
  5. Was ist Ihr Ziel?

Wie hoch ist Ihr Stromverbrauch im Jahr?

Ihren Jahresstromverbrauch können Sie ganz einfach in Ihrer Stromrechnung nachschauen. Grundsätzlich gilt: Je höher der Stromverbrauch, desto größer der Stromspeicher.

Wie verteilt sich Ihr Stromverbrauch über den Tag?

Dieser Faktor ist sehr individuell und abhängig von Ihrem Tagesablauf und dem Ihrer Familie oder Mitbewohner. Ist den ganzen Tag niemand zu Hause, wird Ihre Stromverbrauch zur Mittagszeit relativ gering sein. Dem gegenüber steht allerdings eine hohe Stromproduktion durch die Mittagssonne. Wird der Strom nicht direkt verbraucht, weil keiner zu Hause ist, wird ein großer Überschuss produziert, der gespeichert werden muss. Andersherum ist der Überschuss kleiner, wenn der Strom auch in dem Moment verbraucht wird. Je größer der Überschuss, desto größer muss auch Ihr Speicher sein, um das gesamte Potenzial Ihrer Anlage auszunutzen.

Wie groß ist Ihre Photovoltaik-Anlage?

Hier gibt es wenig Erklärungsbedarf. Je größer Ihre Anlage, desto mehr Strom wird produziert und Ihr Bedarf an Speicherkapazität steigt an.

Wie ist Ihre Anlage ausgerichtet?

Wie Ihre Anlage ausgerichtet hat einen großen Einfluss darauf, wie Ihnen Strom zur Verfügung steht. Ist Ihr Dach Richtung Süden ausgerichtet, ist der Wirkungsgrad am Mittag besonders hoch. Dadurch wächst wahrscheinlich der Überschuss weiter an, der gespeichert werden muss. Ist Ihr Dach jedoch nach Osten und Westen ausgerichtet, ist der Überschuss am Mittag vergleichsweise kleiner und es wird mehr Strom in den Morgen- und Abendstunden produziert. Dann kann ein kleinerer Speicher gewählt werden, da die Lücke zwischen verfügbarem Strom und dem akuten Bedarf nicht so groß ist.

Was ist Ihr Ziel?

Neben allen technischen Details ist das wahrscheinlich die entscheidendste Frage. Streben Sie einen besonders hohen Autarkiegrad und Eigenverbrauch an, ist ein größerer Speicher ratsam. Dafür spricht, dass Sie mehr Geld sparen, je höher der Eigenverbrauch ist. Dem gegenüber stehen allerdings höhere Anschaffungskosten. Ist ihr Stromspeicher überdimensioniert, bezahlen Sie unnötig viel Geld für Speicherkapazität, die Sie gar nicht benötigen.
Sind Sie auf maximale Wirtschaftlichkeit bedacht, lohnt es sich also Ihren Verbrauch und die Leistung Ihrer Anlage genau zu kennen, um so den perfekten Stromspeicher für Ihr System zu finden. Sollten Sie Ihre Anlage erweitern, ist es auch möglich Ihren Speicher nachträglich zu erweitern.

Noch Fragen?

Sind Sie mit der Beantwortung der Fragen überfordert, oder haben Sie weitere Fragen, können Sie sich gerne bei unseren persönlichen Beratern melden!

Installation und Betrieb

Haben Sie den passenden Stromspeicher für Ihre Anlage gefunden, sind die wichtigsten Fragezeichen aus dem Weg. Ein paar Informationen, die danach noch relevant werden könnten, haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst.

Wie groß ist ein Stromspeicher?

Die Größe des Speichers ist abhängig von seiner Kapazität. Viele Modelle sind modular aufgebaut und so wird mit jeder nächsten Größe ein weiterer „Bauklotz“ an den Speicher gehängt.
So variiert die Größe oft zwischen 1 – 2 Metern. Das wirkt sich logischerweise auch auf das Gewicht aus. Kleinere Versionen wiegen um die 100 kg, während die größten Ausführungen bis zu 250 kg wiegen können.

Wo wird mein Stromspeicher aufgestellt?

Im besten Fall steht der Stromspeicher in direkter Nähe zu Ihrem Stromzähler und damit meistens im Keller.

Wer installiert meinen Stromspeicher?

Die Installation sollte ausschließlich von zertifizierten Profis durchgeführt werden. Das dient zum einen der Sicherheit und zum anderen der optimalen Abstimmung der einzelnen Einheiten Ihrer Anlage. Sollten Sie sich für eine neue Photovoltaik-Anlage entscheiden, wird der Stromspeicher ohnehin im Zuge dessen installiert.

Muss mein Stromspeicher regelmäßig gewartet werden?

Die regelmäßige Wartung Ihres Speichers wird dringend empfohlen. Dabei geht es weniger um die Batterie, sondern viel mehr um die Verbindung aller Komponenten. Ihre Anlage arbeitet täglich, wodurch Verschleiß und kleinere Schäden nicht auszuschließen sind. Sicherheitsbedenken müssen Sie dabei keine haben. Um die Effizienz Ihrer Anlage zu halten, sollten Sie sie jedoch regelmäßig kontrollieren lassen.

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