Ratgeber

Wallbox:
Überblick

Allgemeine Informationen

Besitzen Sie ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid und wollen über den Komfort verfügen nicht an öffentliche Ladestationen angewiesen zu sein und Ihr Auto bequem und einfach zu Hause zu laden, so eignet sich eine Wallbox ideal für Sie. Mittels eigener Wallbox können Sie nicht nur Kosten sparen, Sie vermeiden dazu noch Wartezeiten, um an öffentlichen Ladesäulen mit langsamerer Leistung und Warteschlangen anzustehen, und darüber hinaus, können Sie bei einer Kombination zwischen Solaranlage und Wallbox 100% grünen Strom beziehen und agieren klimafreundlich.

Welche Vorteile hat die Wallbox?

Warum kann ich mein E-Auto nicht über die Haushaltssteckdose laden?

Das Aufladen Ihres Autos über die Hauseigene Steckdose eignet sich im Regelfall eher nicht und sollte auch auf Dauer nicht gemacht werden. Der Anschluss dieser Steckdose ist für diese Art von Strom Abgabe nicht konzipiert. Es dauert also nicht nur relativ lange, bis Ihr Auto aufgeladen ist, Sie müssen dabei zudem noch den Ladevorgang konsequent im Blick behalten, da Gefahren wie Überhitzung nicht ausgeschlossen werden können. Aus diesem Grund sollte das Auto nur in Notfällen mit der Haushaltsteckdose geladen werden.

Technik erklärt

Um Ihr Elektrofahrzeug nun also sicher und schnell zu Hause laden zu können, empfehlen wir Ihnen das Nutzen einer Wallbox. Das Fahrzeug kann ganz einfach an die Wallbox angeschlossen werden und der Ladevorgang kann gestartet werden.

Wie funktioniert das Ganze?

Die Wallbox ist dabei die Verbindung zwischen dem Starkstromanschluss und Ihrem E-Auto. Der Starkstrom verfügt über eine Spannung von 400 Volt. Um den Vorgang zu starten, muss lediglich das integrierte Kabel Ihrer Wallbox (oder das eigene Ladekabel Typ 2-Stecker) an das Auto angeschlossen werden und eine Verbindung zwischen Wallbox und Auto hergestellt werden, damit die Wallbox Wechselstrom freischaltet und Ihr Fahrzeug geladen werden kann. Ein sogenannter Electric Vehicle Charge Controller ist in jeder Wallbox integriert und sorgt dafür, dass der Ladevorgang überwacht und gesteuert ist. Das sichere Laden mit einer Wallbox ist also auf alle Fälle gewährleistet.

 Zudem besitzen inzwischen alle zugelassenen Wallboxen in Deutschland einen Leistungsschutzschalter. Dieser schützt das Ladekabel vor Überlastung. Außerdem schützt der integrierte Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) sowohl die Wallbox und das E-Auto als auch die Leitungen vor risikoreichen Fehlerströmen.

Mittels RFID Karte/Chip authentifizieren Sie sich und der Ladevorgang wird freigeschaltet.

Wie schnell kann ich zu Hause laden?

Über welche Ladeleistung verfügt eine Wallbox?

Die empfohlene Ladeleistung Ihrer Wallbox hängt davon ab, wie der Akku Ihres Fahrzeugs ausgelegt ist, also über welches mögliche Leistungsvermögen es verfügt. Dennoch gilt: je höher (die Leistung der Wallbox?), desto schneller erfolgt der Ladevorgang. Grundsätzlich gibt es Wallboxen ab einer Leistung von 3,7 Kilowatt (kW). Besitzen Sie ein Plug-in-Hybrid ist diese Leistung vollkommen ausreichend für Sie. Für reine Elektrofahrzeuge eignet sich jedoch eine höhere Leistung (im Regelfall 11 kW), um das Auto in kürzester Zeit schneller laden zu können. Zudem unterscheiden sich die Wallboxen auch noch in ihrem Anschluss. So gibt es welche für einphasigen (3,7 kW) oder dreiphasigen Anschluss (22 kW). Einphasig erlaubt eine Stromstärke von maximal 20 Ampere (A) (entspricht etwa 4,6 kW) und dreiphasig erlaubt 3×16 A (11 kW). Die Investition in eine Wallbox mit einer hohen Leistung wie 22 kW lohnt sich jedoch nur, wenn Ihr Elektrofahrzeug auch für solch hohe Ladeleistungen/Ladeströme ausgelegt ist. Üblich sind Wallboxen mit 11 kW, vor allem aus dem Grund, da bei einer Leistung ab 12 kW eine Genehmigung vom Netzbetreiber eingeholt werden muss. Wohingegen Wallboxen mit einer Leistung bis 11 kW lediglich beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen. Zudem bieten diese viel Flexibilität, da auch einfach mit einer Leistung von 3,7 kW, 7,4 kW oder den gesamten 11 kW geladen werden kann. Die Ladedauer einer 11 kW Anlage dauert zwar länger als bei einer 22 kW, der Akku wird jedoch erheblich geschont.

Wie lange dauert nun also das Laden von zu Hause?

Die Dauer des Ladevorgangs ist abhängig davon, wie leer Ihre Batterie ist, wie voll Sie Ihr Fahrzeug aufladen möchten, und vor allem, mit welcher möglichen maximalen Leistung Ihr Fahrzeug aufgeladen werden kann.  Als Richtwert für das Aufladen einer leeren Batterie eines Elektroautos (mit einer Akkuleistung von 40 kWh), das an eine Wallbox mit einer Leistung von 11kW (400 V, 3×16 A) angeschlossen ist, gilt, für eine vollständige Ladung von 100%, eine Dauer von etwa 3,5 Stunden.

Laden mit der Solaranlage

Inwiefern eignet sich eine Wallbox in Kombination mit einer PV-Anlage?

Besitzen Sie eine Photovoltaikanlage (ohne Speicher) und wollen Ihr E-Auto, mit dem über die Anlage erzeugten Strom laden, ist dies möglich. Dabei müssen Sie jedoch beachten, dass Sie zum Aufladen nur den Strom nutzen können, der auch in dem Moment produziert wird. Dies nennt sich unidirektionale Anbindung, der Strom fließt also von der PV-Anlage direkt zur Wallbox und lädt das Elektrofahrzeug. Also eignet sich ein Ladevorgang zu hellen und sonnigen Tageszeiten. Um lediglich den eigen produzierten Strom zu verwenden, muss berücksichtigt werden das dieser sowohl den Bedarf des Aufladens decken muss als auch den Strombedarf des Hauses.

Aus diesem Grund eignet sich hier vor allem ein Speicher, um flexibler in Ladezeiten, Ladeintensität und Ladedauer zu sein. Der über die Solaranlage tagsüber erzeugte Strom wird eingespeichert und kann so zum Beispiel nachts genutzt werden. Sie machen sich dank Speicher also unabhängiger, indem Sie nicht darauf angewiesen sind, ihr Elektrofahrzeug genau dann zu laden, wenn über die Solaranlage Strom erzeugt wird.    

Ein Energiemanagement-System kann unterstützend wirken, indem es die Ladgeschwindigkeit des Fahrzeugs anpasst an die Leistung der Solaranlage. Demnach wird die Ladegeschwindigkeit erhöht, wenn viel Solarleistung übrig ist oder verringert, wenn dem nicht so ist.

Kosten

Anschaffungskosten

Die Anschaffung einer Wallbox hängt in erster Linie von der möglichen Ladeleistung ab, über die diese verfügt. Hinzukommend variieren die Kosten je nach Modell und Hersteller der Wallbox. Die Kosten liegen dabei zwischen 500 bis 2.500 Euro. Eine Wallbox mit einer Leistung von 11 kW kann bis zu 1.000 Euro kosten. Für Zusatzfeatures, die intelligentes Laden fördern (RFID Kartenlesegerät, Laden über WLAN mittels Smartphones etc.), können auch zusätzlich Kosten anfallen.

Grundsätzlich empfiehlt sich, nicht zu den billigsten Produkten zu greifen und bedacht auszuwählen. Mit einer Investition in Qualität profitieren Sie einerseits von einer zuverlässigen langfristigen Nutzung sowie über intensive und hohe Ladeleistungen.

Förderung

Die Förderprogramme der kfW für die Wallbox sind ausgeschöpft. Dennoch fördern weiterhin einzelne Bundesländer den Ausbau von Wallboxen.

Mit dem wieder aufgenommenen Förderprogramm Progres.NRW können Sie vom Land NRW einen Zuschuss auf eine neu gekaufte Wallbox erhalten. Privatpersonen können dabei bis zu 1.500 Euro Förderung erhalten, mit der Voraussetzung, dass zeitgleich eine neue Anlage für erneuerbare Energien errichtet wird, wie zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage (mit einer Leistung von mindestens 2 kW pro Ladepunkt). Zumindest ein Teil des Stroms für die Wallbox sollte dabei über die Solaranlage kommen. Die Wallbox muss also mit Ökostrom betrieben werden, um das Fördergeld zu erhalten. Als Vermieter oder Eigentümer kann bei nicht möglicher Kombination mit einer Erneuerbaren-Energien-Anlage dennoch ein Förderbetrag von 1.000 Euro beantragt werden. Dies ist jedoch nur möglich für Stellplätze von Mietern oder an Eigentumswohnanlagen.

Was kostet das Aufladen zu Hause?

Besitzen Sie eine Solaranlage und damit die Möglichkeit den Strom für das E-Auto davon zu beziehen, also wird das Elektrofahrzeug rein über den eigen erzeugten Solarstrom geladen, kommen hier keine zusätzlichen Kosten auf Sie zu.

Ohne Photovoltaik

Die Kosten für das Laden des E-Autos sind zum einen vom Preis des jeweiligen Stromvertrags abhängig und zum anderen von dem Verbrauch des Fahrzeugs. Dabei ist entscheidend, wie viel Kilowattstunden (kWh) Ihr Fahrzeug für 100 Kilometer verbraucht.

Inzwischen liegt der durchschnittliche Strompreis bei 37 ct/kWh. Veranschaulicht an dem beliebtesten Elektroauto 2022 in Deutschland an, dem Fiat 500, sieht das folgendermaßen aus: Bei dem Modell mit einem Verbrauch von 13,3 kWh entstehen pro 100 km, beim aktuellen Strompreis, Stromkosten von etwa 4,90€.

Abrechnung des Stroms

Um die korrekte Menge an Strom zu ermitteln, die über die Wallbox verbraucht wurde, ist in jeder Ladestation ein eichrechtskonformer Zähler eingebaut. Bei jedem Ladevorgang misst der Zähler die Strommenge, die in das Fahrzeug fließt. Dies ist wichtig, um den Stromverbrauch Ihres Hauses und dem Ihres Elektroautos gesondert zu erfassen. Wenn über die Wallbox nicht durch die private Stromversorgung (PV) geladen wird, sondern über das öffentliche Stromnetz, kann die Wallbox mittels integrierter Antenne und Modem mit dem Backend des Stromanbieters kommunizieren. Somit ist eine genaue Abrechnung des Stroms ohne weiteres möglich.  

Smartes Lademanagement

Inzwischen verfügen die meisten Wallboxen über ein smartes System. Sie besitzen Monitoring Funktionen und ein Lademanagement. Dies ermöglicht, dass Ihre Wallbox über eine App mit Ihnen kommunizieren kann. So ist es möglich festzuhalten wie viel, welches Fahrzeug zu welchem Zeitpunkt geladen wurde. Wenn Sie eine Solaranlage auf dem Dach haben, können Sie anhand dieser Funktionen einsehen zu welchem Anteil Ihr E-Auto mit Strom aus dem Netz oder über die Solaranlage geladen wurde. So können Sie sich Ihre Stromkosten anzeigen lassen und wie hoch die CO2 Ersparnis dadurch ist.

Bidirektionales Laden

Ihr Elektroauto als eigener Stromspeicher

Künftig wird es zunehmend möglich sein, dass das Elektrofahrzeug nicht nur mit Strom beladen wird, sondern selbst als Energiequelle zur Verfügung steht. So können Sie ihr E-Auto als Stromspeicher nutzen und zum späteren Zeitpunkt Ihr Haus mit diesem zwischengespeicherten Strom zu versorgen (oder auch ins Stromnetz einspeisen). Dieses sogenannte bidirektionale Laden setzt voraus, dass die technischen Bedingungen, die dies ermöglichen, gegeben sind. Sowohl von der Wallbox als auch von dem E-Auto. Bislang verfügen erst wenige Elektroautos über die Technik, die das bidirektionale Laden ermöglicht. In Deutschland wird der VW ID.5 beispielweise, inzwischen seit 2022 serienmäßig mit einem bidirektionalem Ladesystem ausgestattet.  Die Entwicklung und Implementierung dieser Technik für die flächendeckende Anwendbarkeit werden jedoch stark vorangetrieben.

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